Nachhaltige Verpackungen

Wie können wir Verpackungen nachhaltig gestalten?

Hier ein Coffee to go, da ein in Plastik abgepackter Salat für unterwegs: Laut Umweltbundesamt fielen in Deutschland im Jahr 2018 rund knapp 19 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an. Pro Kopf und Jahr sind das rund 230 Kilogramm. Tendenz: steigend. 

Unsere Mission ist es, dir unsere eiskalten Smoothies, Bowls und Smoothie Bowls Zuhause in höchster Qualität zur Verfügung zu stellen. Dabei wollen wir den Impact auf unsere Umwelt allerdings so gering wie möglich halten. Eine wahre Herausforderung. Glaub uns: Bei der Entwicklung unserer Produkte hat uns das Packaging schon die ein oder andere schlaflose Nacht bereitet. Wir nehmen dich mit auf unseren Weg zur Verpackungslösung für unsere Produkte und erklären, wie und warum wir uns für unsere Verpackungen entschieden haben. 

Was ist eine umweltschonende Verpackung?

Die traurige Wahrheit gleich vorweg: Es gibt keine nachhaltige Verpackung. Dennoch können wir Packaging-Entscheidungen so treffen, dass sie mit unseren Werten am besten vertretbar ist.

Eco-Design und Materialmatrix: Das sind unsere Schritte auf dem Weg zur optimalen Verpackung  

Wir haben einen Verpackungsprozess erarbeitet, der uns die Richtung für die optimale Verpackung und die Materialentscheidung weist – und uns wieder ruhiger schlafen lässt. 

Jede Verpackung ist individuell. Deswegen wird jede Verpackung bei Wholey auch individuell betrachtet. 

Der Prozess zur Verpackungsentscheidung umfasst mehrere sich wiederholende Schritte und folgt den Prinzipien des Eco-Designs. Dabei steht die Materialwahl im ganzen Designprozess bei der Verpackungsentwicklung auf gleicher Ebene mit Machbarkeit und Umsetzbarkeit, Funktion, Aussehen und Form der Verpackung.

  1. Reuse: Im ersten Schritt versuchen wir, die Verpackung nach Mehrweg-Prinzipien so zu designen, dass sie wiederverwendet werden kann. 
  2. Upcycling: Wenn eine Mehrweglösung für das Produkt nicht umsetzbar ist, zum Beispiel aufgrund Logstikkosten oder Lebensmittelsicherheit, versuchen wir eine Verpackung nach dem Upcycling-Prinzip zu designen. Dabei kann die Verpackung als neues Produkt wiederverwendet werden.
  3. Recycle: Die letzte Alternative ist für uns, unserer Verpackung nach dem Prinzip Design to recycling zu entwerfen. Sprich: Die Rückgewinnung der Verpackungsmaterialien für eine weitere Verwendung zu erleichtern. Hierbei folgen wir den entsprechenden Richtlinien und suchen mit Experten nach den optimalen Materialien.

Um die stets unseren Werten entsprechend optimale Lösung zu finden, hinterfragen wir die Entscheidungen darum regelmäßig. Dabei tauschen wir uns mit Partnern und Challengern aus, hören zu, reflektieren unsere Erkenntnisse und passen die Verpackung dementsprechend – und kontinuierlich – an. Hierbei steht unser Purpose immer im Mittelpunkt: To inspire & educate people about a healthy plant-based diet, so that self-care and awareness become everyone’s new breakfast routine.

Aber wie können wir uns für uns das richtige Material entscheiden, wenn es immer wieder Trade Offs und ständig neue Erkenntnisse über Materialien gibt? 

Wir haben eine Materialmatrix auf Grundlage unseres Purpose entwickelt, anhand der wir die Materialien und Entscheidungen, die in Frage kommen, bewerten und priorisieren. Die daraus entstandende Reihenfolge lautet: Glas, Karton, plant-based Plastic, Recycled Plastic, Monoplastic, Verbundwerkstoffe. Wenn wir in einem der obengenannten Designschritte dann eine geeignete Lösung gefunden haben, kommt die Matrix noch einmal zum Einsatz, um die einzelnen Produzenten miteinander zu vergleichen und uns für den optimalen Hersteller unseres Materials für die Verpackung zu entscheiden.

Warum verwenden wir welche Verpackung?

So viel zur Theorie. Im Folgenden wollen wir dir transparent die Schritte darlegen, warum wir uns bei unseren Smoothie-, Smoothie Bowl- und Shotverpackung für welche Material- und Verpackungslösung entschieden haben.

Smoothie Bowls

Unsere Verpackungslösung: Karton. Warum?

ReuseAlle Mehrwegvarianten, die für unsere Smoothie Bowls in Frage kamen, konnten wir als (noch) kleines Unternehmen logistisch nicht umsetzen, da es als Lebensmittel- und Tiefkühlprodukt nicht einfach ist, eine Verpackung zu entwerfen, die als Verpackung wiederverwendet werden kann. 

Upcycling: Eine Bowlverpackung zu entwerfen, die nach ihrem Gebrauch einen neuen Zweck erfüllt, ist uns nicht gelungen. Problem war immer wieder der Kontakt der Verpackung mit Lebensmitteln und der Fakt, dass es sich um ein Tiefkühlprodukt handelt. 

Recycling: Wieder standen wir an dem Punkt, eine Verpackung anhand unserer fürs optimale Recycling  zu entwerfen. Bei der Materialauswahl folgten wir deshalb den Design-Richtlinien des Recyclings. Was bei den Verpackungen unserer Smoothies noch optimiert werden muss, ist uns bei unseren Bowls bereits gelungen: Da die Anforderungen an die Zutaten weniger komplex (wenn auch mindestens genauso vielseitig) sind, konnten wir bereits im Jahr 2019 einen Abfüller gewinnen, der unsere Bowls in Kartonagen mit einem Kunststoffanteil unter 5 Prozent abfüllt. Ein ziemlicher Glücksfall. Unsere Bowl-Verpackungen müssen nämlich zusätzlich noch gesetzliche Anforderungen bezüglich Wasserbarriere und Lebensmitteltauglichkeit erfüllen. Gemeinsam mit unserem Partner haben wir eine Kartonage entwickelt, die die gesetzlichen Vorgaben und unsere Wholey-Ansprüche erfüllt: Ein Verbundkarton, dessen Faseranteil der Innenbeschichtung unter fünf Prozent liegt. Damit ist die Entsorgung im Papiermüll und die Überführung in den Papier-Recyclingprozess möglich. 

Mit der Verpackungslösung gehen wir den ersten Schritt in die richtige Richtung – obwohl wir auch hier weiterhin auf der Suche nach einer besseren Lösung sind. Bis dahin achten wir darauf, dass der enthaltene Restkunststoff aus biologisch abbaubaren und nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird und haben uns für eine Stärke-Beschichtung entschieden. 

Und doch ist uns bewusst: Die Verpackungsentwicklung ist nie endlich. Derzeit arbeiten wir verstärkt an der Optimierung und beschäftigen uns intensiv mit der Druckfarbe der Kartonage.

Shots

Unsere Verpackungslösung: Recycling Plastic. Warum?

Reuse: Unsere Shot-Verpackung eignet sich im Gegensatz zur Smoothie- und Bowlverpackung am ehesten dafür, sie zu reinigen und anschließend neue Shots abzufüllen. Leider nur in der Theorie. Da die Produktion und Herstellung der Zutaten in Portugal liegt, war der Reuse-Ansatz aufgrund logistischem Aufwand leider unerreichbar. 

Upcycling: Zwar kannst Du unsere Shot-Verpackung in zahlreichen Varianten in einer anderen Form wiederverwenden, aber trotzdem würden – und wollen – wir diese Verpackung nicht als klassisches Upcycling Produkt bezeichnen.

Recycling: Also haben wir uns viele Gedanken und um das Material der Verpackung gemacht. Unsere Shots werden mit dem HPP-Verfahren hergestellt, um Vitamine und Inhaltsstoffe zu erhalten. Dabei werden sie hohem Druck ausgesetzt. Unsere erste Materialwahl Glas schied dabei als Material aus,da es schlichtweg kaputt gehen würde. Eine Kartonage konnten wir für das Flüssigprodukt und den  damit verbundenen Anforderungen ebenfalls nicht verwenden: Alle Lösungsvarianten waren Verbundprodukte, die vielleicht in der Theorie technisch voneinander getrennt werden konnten, in der Praxis allerdings von keiner Anlage in Deutschland vernünftig recycelt wird. Unser größtes Ausschlusskriterium war die Aluminiumbarriere, die in Tetra Pak-Verpackungen immer enthalten sein muss. 

Also waren wir wieder auf der Suche auf einer Variante aus plant based plastic. Unsere Shots haben eine Abfüllmenge von 125 ml. In dieser Größe haben wir keine Verpackung aus plant based plastic gefunden, die wir finanzieren können. Und so ging die Überlegung weiter zu einer Lösung aus Recycling Plastic. Und genau die ist es dann auch geworden. Die Verpackung besteht derzeit aus 30 Prozent rPET (recyceltes Polyethylenterephthalat). Warum nur 30 Prozent? Wir haben derzeit einfach noch zu kleine Abnahmemengen. Aber: Wir haben es geschafft, dass unser Produzent für alle seine Kunden komplett auf 100 Prozent rPET umstellt. Und zwar sobald die alte Charge der Shot-Verpackungen aufgebraucht ist. Laut unserem Produzenten soll das im dritten Quartal 2021 sein. Du siehst: Wir bleiben dran.

Smoothies

Unsere Verpackungslösung: Polyethylen. Warum?

ReuseWie bei den Smoothie Bowls konnten wir alle Mehrwegvarianten, die für unsere Bowls in Frage kamen, nicht umsetzen (siehe Smoothie Bowls). 

Upcycling: Alle Verpackung, die beim Smoothie für das Upcycling in Frage gekommen sind, hatten alle ein entscheidenden Ausschlusskriterium: die Funktion. Die Smoothies werden vor allem im Gastro-Bereich eingesetzt. Zusammen mit unseren Kunden, haben wir recherchiert, welche Anforderungen die Mitarbeiter*innen in den Cafés und Restaurants haben. Die Antwort: Eine schnelle Verpackung musste her. Unsere Upcycling-Ideen konnten hier nicht punkten. Dennoch sind wir weiter dran, neue Ideen zu entwickeln.

Recycling: Also versuchten wir, eine Verpackung nach den Recycling-Richtlinien zu designen. Klar war: Wir wollen “littering“ (Vermüllung) verhindern. Deswegen kam der Switch auf eine Beutel-/Einweglösung, die schnell zu handhaben und einfach ins Recyclingsystem zu bringen ist. Aber welches Material? Glas fiel raus, da es bei unseren Smoothies um ein TK-Produkt handelt. Karton konnten wir nach langer Suche eines Herstellers aufgrund der Komplexität der Zutaten nicht nutzen. (Zur Erklärung: Es gibt keine Maschinen, die mehr als neun Zutaten in der grammgenauen Menge in Karton abfüllen kann). Das nächste Material in unserer Matrix ist plantbased plastic. Und das haben wir getestet. Genauer gesagt testeten wir eine Stärkelösung, die in den eigenen vier Wänden kompostierbar wäre. Nach dem ersten Labortest sah alles sehr gut aus. Doch die Ergebnisse unseres Langzeit-Feld-Test trübten die Freude: Aufgrund des -72°Grad kalten Trockeneises, das wir beim Praxistest für den Versand verwendet haben, sind die Verpackungsbeutel gerissen. Also weiter zum nächsten Material: Recyceltes Plastic. Dieses darf aber nur in bestimmten Fällen im Lebensmittelbereich eingesetzt werden. Unsere Smoothies zahlen leider nicht dazu. 

So blieb uns nur die Monofolie übrig. Diese besteht aus Polyethylen (PE). Unsere Smoothies kannst du dementsprechend in der Gelben Tonne entsorgen, damit sie im Recycling-Kreislauf des PEs bleiben. Zwar werden daraus aufgrund Gründen der Lebensmittelsicherheit nicht wieder Verpackungen für Lebensmittel hergestellt, aber das recycelte PE wird in vielen anderen Produkten wiederverwendet.

Für den Moment ist diese Verpackungslösung die Beste für unsere Smoothies. Wir bleiben am Ball, um eine bessere Lösung zu finden.