Grieß kannst Du ganz einfach zuhause selbst herstellen

Grieß selber machen – mit der richtigen Technik ganz einfach

Schon Oma wusste: Grieß schmeckt lecker und ist gesund! Er ist nicht nur reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, sondern beinhaltet auch kaum Fett, Zucker oder gesättigte Fettsäuren. Zudem liefert er viele Ballaststoffe und sättigt schon in kleinen Portionen. Besonders wertvoll sind die Körnchen, wenn sie Schalenteile und Keim enthalten. Bei herkömmlichen Produkten aus dem Supermarkt ist das oft nicht der Fall.

  1. Wie wird Grieß hergestellt?
  2. Hart- oder Weichweizengrieß?
  3. Welcher Grieß eignet sich wofür?
  4. Anleitung: Grieß selber machen
  5. Grießbrei mit selbst gemachtem Grieß

Grieß kaufen? Nein, danke. Wir machen unseren Grieß selbst. In diesem Artikel erfährst du alles, wie du Grieß zuhause ganz einfach selber machen kannst – und somit auch von den gesunden Benefits der Körner profitierst.

Wie wird Grieß hergestellt?

Grieß entsteht als Nebenprodukt beim Mahlen von Getreide wie Weizen oder Dinkel. Nach der ersten Zerkleinerung des Getreidekorns zerfällt dieses in Mehl, Grießkörnchen und Schalenteile mit Keim. 

Klassischer Grieß besteht aus 0,3 bis 1 mm großen Stärkekörnchen, die von Eiweißstrukturen zusammengehalten werden. Daneben fällt auch Feingrieß, sogenannter „Dunst“ an, dessen Korngröße zwischen 0,15 bis 0,3 mm liegt. 

Am Ende jedes Mahlschritts wird der Grieß durch Sieben von den übrigen Mehlanteilen getrennt. Je härter die Getreidekörner, desto höher ist die Grießausbeute. 

Grieß: Die Crème de la Crème des Korns

Aus circa 100 kg Hartweizen lassen sich je nach Ausmahlungsgrad 50 bis 70 kg Hartweizengrieß gewinnen. 

Je nach Getreidesorte, Mahlung und Siebtechniken ist Grieß ein sehr individuelles Produkt. Für die typische Textur von Grießbrei benötigst du einen Grieß mit gleichmäßiger Körnung, einem möglichst geringen Anteil an feinem Mehl und groben Randschichten. Zum Selbermachen eignen sich vor allem Weizen, Dinkel und Einkorn, aber auch Mais, Hirse, Buchweizen, Gerste und Hafer.

Übrigens: Grieß gibt es auch aus Vollkorn. Da aber stets der Mehlanteil abgetrennt wird, können nie alle Bestandteile des Getreidekorns enthalten bleiben.

Worin unterscheiden sich Hart- und Weichweizengrieß?

Bei Hart- und Weichweizen handelt es sich um verschiedene Getreidesorten. Diese unterscheiden sich schon allein dadurch, dass Hartweizen (lat.: Triticum durum) im Sommer und Weichweizen (lat.: Triticum aestivum) im Winter angebaut wird.

Hartweizengrieß für Teige, Pasta und Couscous

Hartweizen zeichnet sich durch einen hohen Eiweißgehalt und eine feste Struktur aus. Er ist biss- und kochfest. Weichweizen hat einen niedrigeren Eiweißgehalt. Zudem enthält er deutlich weniger Klebereiweiß (Gluten) als Hartweizen und kann dadurch Stärke nicht binden – sie wird beim Kochen herausgeschwemmt.

Harweizengrieß eignet sich hervorragend für das Grundrezept von elastischen Teigen, die vor allem zur Herstellung von Teigwaren, insbesondere für klassische italienische Pasta Verwendung finden. Auch Couscous wird aus diesem Weizen hergestellt. Hartweizen gibt es in Bio-Läden zu kaufen.

Weichweizengrieß für Suppen und als Dessert

Die weichen, mehligen Körner des Weichweizens lassen sich einfacher zerkleinern als die des Hartweizens. Dadurch wird während des Mahlprozesses weniger Stärke zerstört. Grieß aus Weichweizen findet nicht nur in Suppen, Desserts oder Grießpudding Verwendung – er eignet sich auch zum Andicken und Abbinden von Gerichten wie Saucen und Suppen oder als Bindemittel beim Brotbacken.

Welcher Grieß eignet sich wofür?

Bevor du anfängst, Grieß selber zu machen, solltest du überlegen, welches Gericht du daraus zaubern möchtest. Denn nicht jede Grießsorte eignet sich für alle Speisen. Weicher Grieß ist beispielsweise ideal für Süßspeisen wie Grießpudding oder -brei, Hartweizengrieß für schwere Gerichte wie Pasta, Knödel, Backwaren oder Suppeneinlagen wie Nocken und Grießklößchen.

Steht dir der Sinn nach Polenta, ist Maisgrieß die beste Wahl. Die vor allem in Venetien verbreitete Polenta bianca (weiße Polenta) wird nach dem Original-Grundrezept aus einer helleren Maisgrießsorte hergestellt, die schweizerische Variante Bramata aus grobkörnigem Maisgrieß. Du kannst Polenta aber auch problemlos aus Hirse-, Roggen- oder Dinkelgrieß zubereiten.

Möchtest du deinen Brotteig fluffiger machen, empfiehlt sich Grieß aus Roggen oder Dinkel. 

Suchst du nach einer Alternative für Süßspeisen und Desserts, kannst du statt Weizengrieß auch Buchweizen, Gerste und Hafer verwenden.

Auch als Frühstück ist Grieß ideal

Spitzengrieß aus Oberkulm 

Schonmal was von Oberkulmer Rotkorngrieß gehört? Nein? Dann wird es höchste Zeit. Diese Dinkelgrießsorte hat alles, was du von einem richtig guten Grieß erwartest: regional, bio, sortenrein und durch die schonende Verarbeitung besonders nährstoffreich.

Mit dieser Anleitung machst du Grieß ganz einfach selbst

Um Grieß selber zu machen, benötigst du eine Getreidemühle, ein Mehlsieb mit 0,3-mm-Lochung und ein Mehlsieb mit 1-mm Lochung. 

Und so gehst du vor:

  1. Mahle das Getreide, beispielsweise Weizen, in der Getreidemühle auf feiner bis mittlerer Stufe – abhängig davon, wie fein der Grieß werden soll.
  2. Siebe das Mahlgut mit dem Mehlsieb mit groberer Lochung aus. Den Ausschuss kannst du wie Kleie oder Schrot verwenden oder nochmals auf feiner bis mittlerer Stufe mahlen und zum Grieß dazu geben.
  3. Siebe das übrige Mahlgut mit dem groberen Mehlsieb aus. Den Ausschuss kannst du aufheben und wie Auszugsmehl zum Backen nutzen. Die Teilstückchen die größer als 0,3 mm, aber kleiner als 1 mm sind, ergeben den Grieß. Tipp: Soll es gröber werden, kannst du auch Mehlsiebe mit Lochungen von 0,5 mm und 1,5 mm verwenden.
  4. Die weitere Verarbeitung ist ganz einfach: Sofern im Rezept keine andere Zubereitungszeit vermerkt ist, kochst du den selbst gemahlenen Grieß fünf Minuten auf und lässt ihn für fünf bis zehn Minuten quellen.

 So lange hast du etwas vom Grieß

Der Grieß hält sich bis zu drei Wochen. Nach dem Kochen kannst du ihn für zwei bis drei Tage im Kühlschrank aufbewahren.

Grießbrei aus selbst hergestelltem Grieß kochen – darauf solltest du achten

Wenn du Grieß selber mahlst, bekommst du meist ein weniger homogenes Ergebnis, als du es vom gekauften Grieß gewöhnt bist. Achte unbedingt darauf, das Mahlgut ordentlich zu sieben. Bleibt zu viel feines Mehl im Grieß, könnte der Grießbrei „matschiger“ werden und zum Anbrennen neigen. Hast du zu viel grobe Teile drin, werden diese eventuell nicht weich und du hast harte Stücke im Brei.


Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachten, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen