Altes Brot verwerten: So vermeidest du Food Waste

Altes Brot verwerten: So vermeidest du Food Waste

Brötchen, Graubrot, Hefezopf: Deutschland liebt Brot – manchmal allerdings etwas zu sehr. Denn wer kennt es nicht: Oft sind die Augen in der Bäckerei größer als unser Hunger. Und sind wir mal ehrlich: Wenn nicht die ganze Familie oder Wohngemeinschaft beim Aufessen mithilft, ist es fast unmöglich, ein ganzes Brotlaib alleine zu verputzen.

Rund zwei Millionen Tonnen Brot und Backwaren landen so pro Jahr in Deutschland auf dem Müll (Quelle: WWF). Doch das kann vermieden werden!

Mit der richtigen Lagerung hält sich Brot länger, aber auch trockenen Backwaren kann wieder neues Leben eingehaucht werden. Wir zeigen dir Tipps und Rezepte zur Resteverwertung von Brot und damit zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung.

  • Brot richtig lagern
  • Aus alt macht neu: Trockenes Brot auffrischen
  • Ideen, um altes Brot zu verwerten
  • Wholey-Rezept: Bread Pudding mit Cashew-Karamell
  • Brot richtig lagern

    Um zu verhindern, dass dein Brot schon nach einigen Tagen staubtrocken ist oder schimmelt, gibt es ein paar Regeln.

    1. Frisches Brot am besten bei Zimmertemperatur in einem Brotkasten, Tontopf oder Stoffbeutel lagern. Angeschnittenes Brot dabei auf die Schnittkante stellen. In Plastikbeuteln und anderen luftdichten Behältnissen kann die Luft nicht zirkulieren und es kommt zu einem Feuchtigkeitsstau, der die Bildung von Schimmel begünstigt. Tipp: Auch die Papiertüte aus der Bäckerei ist ideal, um Brot lange frisch zu halten.
    2. Brot und Backwaren am besten an einem dunklen Ort lagern und vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Direkt am Fenster besteht die Gefahr, dass das Brot beim Lüften schneller austrocknet.
    3. Brot und Brötchen, die im Kühlschrank gelagert werden, verlieren schnell ihr Aroma und werden trocken. Der Kühlschrank eignet sich mit an sehr heißen Sommertagen für die Lagerung von Baguette & Co.
    4. Wer schon frühzeitig abschätzen kann, dass man nicht alle Brötchen aufessen wird oder das Laib Brot einfach zu groß ist, der kann Brot und Brötchen auch einfach einfrieren. Das hat den Vorteil, dass sich die Backwaren bis zu sechs Monate halten und dann immer einfach wieder aufgetaut oder aufgebacken werden können. Friere Backwaren in einer Gefriertüte ein und benetze sie vor dem Aufbacken mit Wasser. Brotscheiben können auch einfach im Toaster aufgetoastet werden.

    Verschiedene Brotsorten

    Was, wenn das Brot schimmelt?

    Wer Schimmel am Brot entdeckt, der sollte auf Nummer sicher gehen und das ganze Brot wegwerfen. Denn: Auch wenn Schimmel nur an einer Stelle sichtbar ist, sind die Schimmelpilzsporen im gesamten Brot nachweisbar. Das verschimmelte Stück einfach wegzuschneiden, ist darum leider keine gute Idee.

    Aus alt mach neu: So peppst du trockenes Brot wieder auf

    Saftig, locker und herrlich aromatisch: Frisch schmeckt Brot einfach am besten. Nichts ist schlimmer als trockenes Brot, an dem man sich fast die Zähne ausbeißt. Wenn Brot trocken oder pappig wird, kann man es allerdings mit ein paar Tricks wieder auffrischen:

    • Brötchen mit Wasser benetzen und im vorgeheizten Backofen (ca. 150 °C Umluft) für ca. 5 bis 10 Minuten aufbacken und die Semmeln sind wie neu - inklusive knuspriger Kruste! Der Trick funktioniert auch mit Brotlaiben: Dafür das Brot in ein feuchtes Küchentuch wickeln und für ca. 15 Minuten aufbacken.
    • Verpasse altem Brot ein Dampfbad. No joke: Gib dafür einen halbes Zentimeter Wasser in einen Topf, stelle eine Schüssel oder einen Teller hinein und lege das Brot darauf (wichtig: Das Brot sollte mit dem Wasser nicht in Berührung kommen!). Stelle den Herd an und erhitze das Wasser, bis es dampft. Deckel auf den Topf geben und das Brot nun für ca. 10 Minuten auf niedriger Stufe bedampfen lassen. Nachdem du das Brot anschließend kurz ausgelüftet hast, ist es wieder schön saftig und wie neu!

    Statt wegschmeißen: Altes Brot verwerten

    Manchmal hilft auch keine erste Hilfe mehr. Altes und trockenes Brot muss trotzdem nicht in der Tonne landen.

    Sauerteigbrot aufgeschnitten

    Semmelbrösel aus altem Brot

    Ein absoluter Klassiker: Altes Brot für Semmelbröseln oder Paniermehl verwenden. Dafür alte Brot- oder Baguettestücke mit einer Reibe zu feinen Bröseln verarbeiten.

    Die Brösel können zum Beispiel hervorragend für die Zubereitung von Falafeln oder Linsenbällchen verwendet werden – oder zum Backen mit Backformen, damit sich der Teig gut lösen lässt: Backformen einfetten und dann mit Semmelbröseln bestreuen.

    Knusprige Crôutons und Brotgranola

    Nichts geht über einen richtig guten Crunch im Salat oder auf der Smoothie Bowl. Hartes und trockenes Brot können dafür einfach zu Würfeln geschnitten werden und dann mit etwas Öl in der Pfanne angebraten werden. Für Pfannengranola aus Brot verwende am besten Kokosöl und füge noch ein paar Samen, Nüsse und Kokosflocken dazu.

    Salat neu – beziehungsweise alt – gedacht: Brotsalat

    Auch ein Salat aus Brotwürfeln ist eine leckere Möglichkeit, altes Brot zu verwenden: Dafür viele frische Zutaten wie Tomaten, Gurken, Oliven, Frühlingszwiebeln und frischen Basilikum mit den Brotwürfeln vermengen und mit ordentlich Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken - fertig ist der toskanische Brotsalat Panzanella.

    Crunchy Brotchips

    Schneide das trockene Brot in dünne Scheiben und lege es auf ein mit Backpapier belegtes Blech. Mit reichlich Olivenöl beträufeln, mit Salz und Kräutern deiner Wahl bestreuen und im heißen Backofen knusprig backen. So gut!

    Rezept: Bread Pudding mit Cashew-Karamell

    Brotreste können nicht nur herzhaft verwendet werden: Auch als Basis für süße Speisen und Desserts eignen sich Brötchen & Co.. Wir haben ein Rezept für einen köstlichen Brotauflauf für dich: vegan, zuckerfrei und absolut köstlich! Ausprobieren ist ein Muss.

    Bread Pudding in Auflaufform

    Zutaten, für 1 Auflaufform

    • 2 EL geschrotete Leinsamen
    • 1/2 Laib Brot oder 4 Brötchen (Weiß-, Grau- oder Mischbrot)
    • 400 ml Kokosmilch
    • 100 ml Orangensaft
    • 1 TL Orangenabrieb
    • 10 Medjool-Datteln
    • 1 EL Almond Candy
    • 2 TL gemahlene Vanille
    • 1 TL Zimt
    • 5 EL Dattelsirup
    • 70 g getrocknete Sauerkirschen (oder: Rosinen, Cranberrys, gehackte Datteln, …)
    • 50 Pekannüsse
    • Kokosöl zum Fetten

    Für den Guss

    Zutaten Bread Pudding

      Zubereitung

      1. Leinsamen mit 5 EL Wasser in einer kleinen Schüssel verquirlen und 10 Minuten stehen lassen. Brötchen oder Brot in kleine Würfel schneiden und in eine große Schüssel geben (sollte die Kruste sehr hart sein, kann diese ggf. auch weggeschnitten werden).
      2. Kokosmilch, Orangensaft, Orangenabrieb, Datteln, Almond Candy, Vanille und Zimt in einen Mixer geben und pürieren. Falls die Datteln dabei nicht komplett glatt püriert werden, ist das okay. Flüssigen Mix, die verquirlten Leinsamen und Dattelsirup zu den Brotwürfeln geben und vorsichtig vermengen, sodass alle Brotwürfel bedeckt sind. Dann Rosinen und Pekannüsse unterheben. Teig 10 Minuten stehen lassen.
      3. In der Zwischenzeit Backofen vorheizen (Ober-/ Unterhitze: 180°C, Umluft: 160°C, E-Herd: siehe Herstellerangaben). Eine Auflaufform mit Kokosöl fetten, Teig einfüllen und in die Form drücken. Für eine Stunde backen.
      4. Für die Glasur alle Zutaten im Blender miteinander glatt pürieren.
      5. Brotpudding mit der Glasur beträufeln und warm genießen.
      Bread Pudding mit Nussmus Nahaufnahme

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